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Die Deutschlandfahrt. Von den Bergen bis an's Meer.

Aktualisiert: 18. Dez. 2020

Mit dem Zug fahren wir vom Ruhrgebiet nach Oberbayern, was schon ein eigenes Abenteuer ist. Schließlich finden wir haben einen sehr schönen Zeltplatz. Hier gefällt es uns so gut, dass wir unseren Aufenthalt einen Tag verlängern, um nochmal wandern zu gehen.


Bevor es uns wieder in die Ferne zieht, hatten wir es uns vorgenommen, das eigene Land etwas besser kennenzulernen. Und ja, das hatten wir uns tatsächlich schon vor Corona für diesen Sommer vorgenommen. Was für uns total praktisch war, weil wir bis vier Wochen vor Urlaubsbeginn noch gar nichts gebucht hatten und dann ja auch nichts stornieren mussten. :-)

Wir hatten uns also vorgenommen mit den Fahrrädern und unserem kleinen grünen Zelt von der südlichen Grenze Deutschlands bis an die Ostsee zu fahren und heute, wo dieser Text entsteht, ist der dritte Tag unseres Urlaubs.


Der Reiseantritt war zunächst etwas stressig. Chris kam Freitag Abend erst noch von seinem Bildungsurlaub aus Köln zurück und musste erst einmal den Wohnwagen ausräumen. Meine Mama hatte an dem gleichen Tag Geburtstag, die Taschen wollten noch gepackt werden und am Samstag morgen ging es los. Ach... und da war noch diese Email von der Bahn, dass wir unsere "Fahrt nicht wie geplant antreten können".

Zum Glück war jedoch nur der Zustieg in Oberhausen-Sterkrade nicht möglich, sodass wir am Samstag morgen um 07:20 Uhr mit den bepackten Rädern zum Oberhausener Hauptbahnhof fuhren.


Fährradurlaub im IC (Deutsche Bahn)

Von dort an nahm das Schicksal Bahn+Rad seinen Lauf. Ich kann gar nicht alles genau wiedergeben. Es begann mit einem Oberleitungsschaden im ICE (ja es gibt mittlerweile drei Linien in Deutschland, auf denen der ICE ein Fahrradabteil mit ganzen 6 Radstellplätzen besitzt), es ging weiter mit Umleitungen und vorrangigen, durchzulassenden Zügen. Den Anschluss in Stuttgart hatten wir somit verpasst und der nächste Zug "wollte einfach nicht losfahren" so der O-Ton des Lokführers. Der anschließende IC nach Augsburg überraschte uns auch. Diesmal allerdings überaus positiv.

Die Schaffnerin hatte bereits die Info bekommen, dass der vorherige Zug ausgefallen war und auch, dass einige Radfahrer mitwollten. Dafür hatte sie (wir können es noch immer nicht glauben, weil uns so etwas noch nie bei der Bahn passiert ist) extra ein Abteil in der ersten Klasse gesperrt, damit die zusätzlichen Fahrräder dort untergebracht werden können und niemand am Gleis stehen bleiben muss. Bisher war es immer so "Anschluss verpasst? Wir sind schon voll, Ihr Problem. Der nächste Zug, der Fahrräder mitnimmt kommt morgen früh. Also auch nur ein Schienenersatzverkehr. Suchen Sie sich doch jetzt um 01:00 Uhr nachts eine Unterkunft." ungelogen, so auf dem Weg nach Slowenien mit einer ungewollten Übernachtung in Villach erlebt. Aber egal.

Die Dame im IC war jedenfalls taff und auch noch nett dabei. Die restlichen Komplikationen überspringe ich an der Stelle in dem ich erzähle, dass wir gegen 20:30 Uhr in Füssen eingefahren sind und im dunklen an unserem Campingplatz ankamen. Durch die Verspätung haben wir zumindest die Hälfte von unserem 80 EUR Ticket zurück erstattet bekommen. Das bedeutet, das erste Helle mit Obatzda ging auf die Deutsche Bahn.


Am nächsten Morgen erwachten wir in einem Bergpanorama, das wir ja am Vorabend gar nicht mehr gesehen hatten. Die Sonne war schon am Morgen recht warm und wir sprangen noch vor dem Frühstück in den See.


Morgens schwimmen im Brunnwaldsee
Frühstück am Brunnwaldsee

Für unseren Tag in Füssen hatten wir bereits vor ein paar Wochen Tickets für das Schloss Neuschwanstein gekauft. Online ging das recht flott und kostete ca. 15 EUR p.P. und es war wirklich märchenhaft. Aber das hatte der damalige Bauherr König Ludwig ja auch so vor. Unvorstellbar, dass sich jemand ein Schloss bauen lässt, weil er den mächtigen Königen aus dem Mittelalter nachtrauert. Ludwig hat nämlich dieses abgefahrene Schloss als eine Art eigene Theaterbühne bauen lassen. Er hatte ungefähr den Status der heutigen Queen in Großbritannien. Er durfte Gesetze unterschreiben und erhielt jährlich eine staatliche Tantieme. Ludwig war somit nicht der große tollkühne König, der er immer sein wollte. Also baute er sich seine eigene Realität, bis er hoch verschuldet war und für geisteskrank erklärt wurde. Alles sehr spannend und wirklich irre.


Radtour zum Schloss Neuschwanenstein
Schloss Neuschwanenstein mit Paragleiter*in

Wir fanden es jedenfalls in den Bergen so schön, dass wir noch einen Tag hier verlängert haben. So richtige Berge werden wir ja auf der Route nicht mehr zu Gesicht bekommen. Deshalb haben wir heute am dritten Tag Vor Ort den Tegelberg beklommen. Ca. 1.000 Höhenmeter, die man auch hätte mit der Seilbahn überwinden können. Wir wollten uns allerdings unsere Pause auf der Tegelberg-Alm wirklich verdienen.


Stärkung in der Tegelberg-Alm

Morgen geht es dann los mit dem Rad. Erste Etappe Füssen - Augsburg. Der Wecker ist auf 06:45 Uhr gestellt, ob wir uns morgens bei der klammen Kälte rechtzeitig aus den Schlafsäcken pellen können? Mal sehen...

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